3.August 2023, 18:00 Uhr - 18:45 Uhr

Künstlerinnengespräch mit Eilike Schlenkhoff

Finissage

Die Malerei von Eilike Schlenkhoff ist so vielfältig, dass man meinen könnte, in einer Gruppenausstellung zu sein: Sie zieht alle Register malerischer Konzepte und Möglichkeiten und spricht selbst von einem ständig wachsenden „reichen Repertoire an gestalterischen Methoden, Gesten und Techniken“. Beim Pressegespräch im Kunstverein, zwei Tage vor der Ausstellungseröffnung, sagte sie: „Man interessiert sich für alles und probiert durch.“ Ob konkrete Kunst oder action painting, abstrakter Expressionismus oder die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts – sie rekurriert auf vieles, was die Geschichte der Malerei zu bieten hat.

Ihre Hintergründe sind meist monochrome Flächen in feinsten, sich nach oben oder zum Rand hin aufhellenden Farbverläufen. Darauf malt sie mal ganz pastos, mal lasierend, die Farbe kann verwischt oder aufgekratzt oder direkt aus der Tube als Spur auf die Leinwand aufgetragen werden. Jedes Bild ist eine Überraschung, eine neue Seherfahrung. Mit großer Souveränität formt sie aus breiten Pinselstrichen Blüten, eine Eule oder biomorphe Figurationen, die uns viel Raum lassen für Assoziationen. Ihre Bildtitel – ob „Grüner Kobold“, „Smaragdi“, „Wuschis“, „Kurdel“ oder „Kokolores“ – zeigen Eilikes Humor und ihre Vorliebe für Irritationen und subtile Bedeutungsverschiebungen. Eilike Schlenkhoff stellt die Frage nach dem Realitätsbezug von Bildern wieder neu und mit Humor.

Eines ihrer liebsten Motive ist ein schlichter Pinselstrich, der Schatten wirft, die in die Tiefe des Bildes führen oder sich zu einem Staubfänger plastisch aufbläht und in sattem Yves Klein-Blau erstrahlt. Er kann auch von Bild zu Bild wandern und sogar von Raum zu Raum über eine größere Distanz hinweg.

www.eilike.de